Hi Leute!
Diese Geschiche habe ich einmal vor längerer Zeit geschrieben. Sie hat nichts mit Drake und Josh zu tun, aber ich dachte, wenn ich schon eine HP habe, in der ich Geschichten reinstelle, warum dann nicht auch eine Kurzgeschichte?
Also, viel Spaß...
>Der Schriftsteller<
Ein abgelegener Feldweg. Eine einsame Bushaltestelle, gegenüber zwei alte, bewachsene Bauernhäuser. Genau hier und nirgendwo anders, brachte der berühmte Schriftsteller, Anton von Kirsche, seine Bestseller aufs Papier. Doch kurz nach der Veröffentlichung seines letzten Buches, verschwindet er auf mysteriöser Art und wird nie wieder gesehen.
Könnte das Buch vielleicht schuld daran sein? Und was hat es mit seiner neuen Nachbarin auf sich?
Ein kleiner, schlanker Mann, braune Haare, unter der Nase einen Schurrbart. Diese Beschreibung passt perfekt. Anton von Kirsche! Sein Heim, ein altes, bewachsenes Bauernhaus mit wildem Garten.
Er lebte hier jahrelang, einsam und alleine, bekam keine Post, besaß kein Radio, keinen Fernseher, nicht einmal Strom und fließendes Wasser. Viele Kritiker nannten ihr deshalb auch oft in ihren Berichten „Hinterweltler“. Ihm war das jedoch egal, bekam er ja keine Post. Berichte über ihn, hatte er sich immer gespart.
Im Frühjahr stellte er sein 23. Buch fertig. „Mondphase“. Auch dies wurde ein Bestseller. Und Anton machte keine Pause. Am selben Tag noch fing er an, sein 24. und wie sich herausstellte auch letztes Buch zu schreiben. Ausnahmsweise fiel ihm gleich zu Anfang ein guter Titel ein. Er setzte sich in den großen gemütlichen Raum, nahm seine Schreibmaschine und tippte die Überschrift:
„Die Frau von Nebenan- Der Mörder wohnt gleich links von dir“
Zum ersten Mal bildete sich in seinem Kopf kein beliebiger Schauplatz. Er stellte sich von Anfang an vor, das Ganze passiert in seinem Haus. Nachdenklich sah er auf. Durch sein großes Wohnzimmerfenster, fiel sein Blick zum leer stehenden Nachbarhaus. Dort wohnte seit Jahren keiner mehr. Anton lebte hier seit über 20 Jahren und er hatte hier nie Nachbarn gehabt. Auf einmal fing ihn die Sache an zu inspirieren.
Er ging die Geschichte im Kopf durch und lächelte. Dann fingen seine Finger an, die schweren Tasten der Schreibmaschine auf das weiße Blatt zu drücken.
„Die Frau von Nebenan- Der Mörder wohnt gleich links von dir“
>…<
Da ging jedoch eines Abends das Licht im Nebenhaus an. Simon sah erschrocken aus dem riesigen Fenster. Eine Kerze wurde dort hin und her getragen. Strom gab es hier ja nicht. Doch wer konnte das sein? Simon dachte nach. Seit Jahren wohnte keiner mehr in diesem Haus. Und so weit er denken konnte, gab es auch keinen, der sich um das Haus kümmerte, schon gar nicht um diese Uhrzeit. Es war bereits 21.30 Uhr. Draußen war es dunkel. Es konnten nur Einbrecher sein, oder, und das fand Simon beruhigender, Kinder, die von zu Hause weggelaufen sind und sich jetzt ein Haus suchten, in dem sie über Nacht bleiben konnten. Wieder lief der Lichtkegel von links nach rechts. Dann erkannte er, dass es eine junge Frau war! Sofort fing der einsame Simon an zu lächeln. Gleich am nächsten morgen, würde er zu ihr gehen. Jetzt war er zu müde.
Die Sonne weckte ihn schon sehr früh. Das konnte auch daran liegen, dass sich Simon so über die Frau von Nebenan freute, dass er einfach nicht länger schlafen konnte. Er lief nach unten in die Küche. Es war erst 7 Uhr. Um die Zeit wollte er jedoch nicht bei ihr klopfen. Also machte er sich Feuer im Herd an und kochte Tee. Dazu gab es eine Scheibe Brot. Doch die Zeit wollte und wolle nicht vergehen. Halb 8.! Er ging ins Wohnzimmer und sah zum Haus hinüber. Oben waren Gardinen vor den Scheiben, ein sicheres Zeichen, dass sie noch schlief.
Simon wurde ungeduldig wie ein Kind am heiligen Abend! Er lief in seinem Haus auf und ab. Dann kam ihm eine Idee. Er musste doch etwas für diese Frau haben. Ein Geschenk, eine kleine Aufmerksamkeit! Er sah sich suchend um. Den goldenen Kerzenständer? Nein, zu komisch! Ein Buch? Er hatte tausende Bücher an der einen Wand. Nein, das war es auch nicht! Dann sah er in den Garten.
„Blumen!“, rief er begeistert aus. Schon stand er in seinem Garten, bis zu den Knien im Gras. Sofort fing er an welche zu pflücken.
Dann hörte er ein knarrendes Geräusch am Gartenzaun. Zwei Augen beobachteten ihn.
Starr blieb er stehen, dann lächelte er.
„Hallo!“, rief er und kam ein paar Schritte auf sie zu. Sie wich jedoch zurück und rannte ins Haus.
Komisch, dachte er sich. Was hat sie wohl? Er blickte auf seinen kleinen Blumenstrauß, dann zucke er mit dem Schultern. Dann bemerkte es, dass ihn die Frau beobachtet. Sie stand in ihrem Wohnzimmer und blicke leicht um die Ecke. Ihre Augen sahen etwas böse aus, die Haare wild durcheinander.
Simon war nun gänzlich verwirrt. Was war das für eine komische Frau?
Er wollte es wissen. Schließlich wohnte er hier schon einige Jahre länger als sie.
Selbstbewusst lief er zu ihrer Haustür und klopfe. Dann noch mal. Nach fünf Versuchen, lief er ums Haus. Der Garten sah genauso ungepflegt aus wie seiner! Mir Mühe und Not gelangte er an das Wohnzimmerfenster, welches halb geöffnet war. Er späte hinein und konnte sie hinter einem Mauervorsprung entdecken.
„Ich sehe sie! Warum machen sie mir nicht die Tür auf?“
Lange Pause.
„Gehen sie weg!“, befahl die Frau.
„Warum sollte ich? Wohnen sie jetzt hier?“
Die Frau sah zu ihm herüber.
„Man hat mir versichert, dass ich hier ungestört bin!“, sagte sie halblaut.
„Sie können ihre Ruhe ja haben! Aber normaler weise stellt man sich den neuen Nachbarn vor!“
„Ich will sie gar nicht kennen lernen!“
„Das ist schade! Warum denn nicht?“, Simon ließ nicht nach.
Die Frau kam auf ihn zu. Sie sah ihn böse an und murmelte etwas. Daraufhin machte er sofort einen Schritt zurück. Es war wie eine Kraft, die ihn zurücktrieb. Dann rannte er in sein Haus.
Seltsam, dachte er, aus irgendeinem Grund bin ich zurückgegangen! So leicht gebe ich doch normalerweise nicht auf! Er kratze sich am Kopf. Auf dem Herd stand noch ein letzter Rest Tee. Er nahm sich seine Tasse und setzte sich ins Wohnzimmer. Sein Blick wanderte auf das Nachbarhaus. Aber er konnte nichts erkennen. Es schien alles verschwommen zu sein. Er rieb sich die Augen. Nichts, es blieb verschwommen! Das machte ihm Angst! Er rannte nach oben und setze sich auf sein Bett. Er wurde auf einmal so müde! Warum war er nur so müde?
Da fiel er auch schon zur Seite und schlief ein.
Mitten in der Nacht wurde es schrecklich kalt. Simon öffnete die Augen und konnte leichte Schatten erkennen. Es war Vollmond! Er griff mit seiner Hand auf den Nachtisch. Doch das was er suchte war weg. Keine Kerze, kein Streichholz! Er setzte sich auf.
„Wie lange habe ich geschlafen?“, fragte er in den Raum und rieb sich die Augen.
Vorsichtig lief er die Treppe runter in die Küche.
Auch hier, keine Kerze, kein Streichholz.
Was ist hier nur los, frage er sich. Er fand im ganzen Haus keine einzige Kerze.
Die Vorhänge im Wohnzimmer waren zugezogen. Das verwunderte ihn erneut. Er konnte sich nicht daran erinnern, das gemacht zu haben. Er öffnete sie und das Haus wurde vom Mondlicht erhellt. Er sah auf die Uhr, genau Mitternacht! Was für ein Zufall, dachte er im ersten Augenblick, alle Zeiger genau auf 12! Doch dann erkannte er, dass die Uhr stehen geblieben war. Es ist, als ob jemand wollte, dass er genau zu dieser Zeit auf die Uhr sieht, denn auch die Uhr in der Küche war stehen geblieben. Simon sah sich um. Was war hier nur los? Dann entdeckte er im Garen der Nachbarin, die Frau am Zaun. Er rannte raus.
Diesmal blieb sie stehen.
„Was soll das?“, fragte er sie.
„Ich sage ihnen doch, ich will meine Ruhe!“, flüsterte sie leise.
„Wie?“
„Das war meine letzte Warnung! Lassen sie mich in Ruhe! Ich weiß, dass sie mich beobachten wollen, das wird ihnen nur nicht gelingen. Das haben sie doch gestern schon gemerkt, oder?“
Simon sah sich um, dann sah er auf sein Haus und sagte: „Es tut mir Leid, wenn sie das falsch verstanden haben, aber ich wollte,…“
Die Frau war wieder weg.
„Man, die macht mich echt wütend.“, flüsterte er.
„He, sagen sie mal, waren sie in meinem Haus?“, schrie er ihr hinterher.
„Ich will auf der Stelle eine Erklärung haben! Wo sind meine Kerzen? Was haben sie mit meiner Uhr gemacht?“
Doch es kam keine Antwort.
Wütend stampfte er in ihren Garten. Die Gartentür war auf. Langsam betrat er ihr Haus. Es roch widerlich nach Räucherstäbchen, dazu kam noch der alte Modergeruch. Er hielt sich die Hand vor den Mund. Dann ging er weiter ins Haus hinein. Aus einem Raum kam ein Lichtkegel.
Was Simon da sah war ein Schock! Kerzen! Hunderte Kerzen, die einen Kreis ergaben. In der Mitte eine Leiche! Aber keine beliebige Leiche, es war Simon! Simon sah sich selber tot auf dem Seinboden dieser Frau. Er riss die Augen auf. Dann stand die Frau plötzlich hinter ihm.
„Ich habe ihnen gesagt, dass sie mich in Ruhe lassen sollen!“, sagte sie in ruhigem Ton.
„Wie ist das möglich?“, er zitterte am ganzen Körper.
Sie lachte lau und sah ihn an. Sie hatte tiefschwarze Augen, die vom Licht der Kerzen blitzten.
Er atmete schnell an sah sie verstört an.
„Das in dem Kreis ist nur eine Illusion, eine optische Täuschung! Wir Hexen der Unterwelt legen uns diesen Kreis! Er soll jeden Sterblichen abschrecken und für sein Leben zeichnen!“
Sie sah an ihm vorbei, dann wieder in seine Augen. Ihr Gesichtsausdruck war ernst.
„Sie hatten ihre zwei Verwarnungen. Jetzt ist es zu Spät! Das ist schon keine Verwarnung mehr, es ist eine Aussage!“
„Wie meinen sie das? Eine Aussage? Hexe?“
„Es zählt mit zum schlimmsten was einer Hexe passieren kann, wenn jemand ihren, na ja ich nenne es mal Arbeitsplatz, sieht! Normaler weise, gibt’s dann nur eine Verwarnung. Aber sie hatten bereits zwei, jetzt ist es zu spät!“
„Woher, wollen sie das wissen? Warum ist DAS jetzt keine Verwarnung?“
„Sehen sie doch hin! Eindeutig! Das Symbol des Todes!“, sie drehte sich von ihm weg und lief mit gesenktem Kopf davon.
Voller Panik sah er sich noch einmal auf dem Boden liegen. Dann trieb ihn diese unsichtbare Kraft wieder in sein Haus. Er konnte sich nicht wehren.
Er lief bis ins Wohnzimmer. Auf dem Boden lag der goldene Kerzenständer, den er ihr erst schenken wollte. Um ihn herum standen Kerzen. Er musste sich vor dem Kerzenständer hinknien. Dann erkannte er, dass sich dort drin eine Flüssigkeit befand.
Sein rechter Arm griff nach dem Ständer, sein Mund öffnete sich. Seine Augen sahen voller Angst auf die Flüssigkeit. Dann lief ihm der Saft in den Mund. Sofort wurde alles verätzt! Er sah noch wie es aus seinem Mund dampfte, dann schluckte er. Klirrend fiel der Kerzenständer zu Boden. Jetzt konnte er sich wieder frei bewegen. Sofort griff er an seinen Hals. Die Kehle brannte, dann sah er die Hexe vor sich stehen. Sie verzog keine Mine.
Kurze Zeit später kippte er tot um!
>…<
Voller Stolz stellte Anton sein Buch immer Sommer fertig. Jetzt wolle er eine Pause machen.
Das neue Buch stand kurz vor dem Verkauf und Anton war zufrieden.
Doch eines Abends saß er in seinem Garten. Es war schon spät. Der Vollmond stand am Himmel und Anton sah zu den Sternen auf.
Da hörte er plötzlich ein Knacken hinter dem Garenzaun. Sofort versuchte er etwas zu erkennen. Langsam schlich er sich heran. Da sieht er eine Frau! Aber nicht nur irgendeine Frau! Es war die Hexe aus seinem Buch. Genauso hatte er sie sich vorgestellt. Sie sah ihn mit ihren tiefschwarzen Augen an und rannte weg.
Viele Jahre hörte man nichts mehr von ihm. Sein mysteriöses Verschwinden machte einigen Leuten Sorgen. Sie riefen nach 3 Jahren die Polizei an, diese begann eine Suche.
Doch keiner fand Anton von Kirsche.
Als letztes befragte man noch seine Nachbarin, doch auch sie konnte der Polizei nicht weiterhelfen
ENDE