Versteckspiel mit Folgen
Kapitel 1
Es läutete und die letzte Schulstunde war zu Ende, alle Schüler konnten es kaum erwarten das Gebäude zu verlassen. Nur Mindy und Josh schlenderten nach allen anderen gemütlich aus den Chemiesaal, da sie noch mit Mr. Roland eine Diskussion über Atome hielten. Josh begleitete Mindy zu ihren Spind, sie lag ihr Chemiebuch hinein.
„Du bist wirklich das schlauste Mädchen das ich kenne. Mr. Roland war über deine Kommentare über Atome begeistert.“, sagte Josh.
Mindy lächelte verlegen, doch dann wurde ihr Blick selbstsicher.
„Ich weiß.“, antwortete sie.
Josh lächelte. Mindy schloss ihren Spind und sah auf die Uhr.
„Oh, ich muss los. Meine Mom wartet vor der Schule auf mich. Wir gehen neue Klamotten kaufen.“, sagte Mindy.
„Viel Spaß.“, entgegnete ihr Josh.
Sie gab ihm einen Kuss und ging Richtung Ausgang.
Kapitel 2
Josh ging zu seinem Spind. Megan kam auf ihm zu.
„Hey Bubi.“, sagte sie.
„Megan was machst du hier in der Oberstufe?“, fragte er.
„Dad hat mich gerade auf den Handy angerufen und gesagt dass er länger arbeiten muss und mich deshalb nicht vom Oboenunterricht abholen kann. Mom kommt auch erst abends nach Hause. Kannst du mich in einer Stunde abholen?“
„Ok.“, sagte Josh.
Megan sah plötzlich einen Jungen den Schulflur entlang gehen. Sie zog Josh auf die Seite, öffnete die Tür der Putzkammer, die neben den Spinden war, schubste in hinein und folgte ihm. Sie schloss die Tür hinter sich.
„Was soll das denn?“, fragte Josh und sah Megan verdutzt an.
„Ryan Miller kam auf unsere Richtung zu.“, erwiderte sie.
„Und?“, fragte Josh.
„Er ist der süßeste Junge auf der Schule. In der Mittelstufe steht jedes Mädchen auf ihn.“, bemerkte sie.
„Und was hat das jetzt damit zu tun?“, fragte er.
„Ich kann mich doch vor ihm nicht mit dir Blicken lassen. Wie peinlich wär das denn.“, sagte Megan.
„Achso ja klar, wieso bin ich da nicht von alleine drauf gekommen.“, bemerkte Josh sarkastisch.
„Ich glaube er ist schon vorbeigegangen.“, sagte Megan. Sie nahm den Türknauf und drehte ihn, doch die Tür öffnete sich nicht.
„Was dauert da so lange?“, fragte Josh.
„Die Tür geht nicht auf.“, sagte Megan in einem etwas aufgebrachten Ton.
„Ach was.“,sagte Josh und nahm sie beiseite, um selbst die Tür zu öffnen. Er rüttelte daran, bemerkte aber dann, dass Megan Recht hatte.
„WAS SOLLEN WIR NUR TUN?“, rief er völlig fassungslos und drehte sich zu ihr um.
„Jetzt komm erst mal wieder runter Bubi und überleg lieber wie wir hier wieder rauskommen.“, erwiderte sie.
Beide sahen sich fragend an.
Kapitel 3
„Womit hab ich das nur verdient?“, fragte Megan sich selbst, während sie immer noch an der Tür rüttelte. Josh saß in einer Ecke.
„Da könnte ich dir ein paar Gründe nennen.“, bemerkte Josh in einem genervten Ton.
Megan sah ihn böse an.
„Oder doch nicht.“, sagte Josh schnell und wendete seinen Blick von Megan ab.
„Warte mal, was ist mit deinem Handy?“, fragte er.
„Ach ja mein Handy.“, erwiderte Megan.
Sie nahm es aus ihrer Hosentasche und klappte es auf.
„Oh man, ich hab hier drinnen keinen Empfang. Probiers mal mit deinem Handy.“, sagte sie.
„Mein Handy ist in meinem Rucksack und der liegt in meinem Spind.“, bemerkte er.
„Josh, einen Rucksack nimmt man normalerweise immer mit sich mit und legt ihn nicht in seinem Spind.“, sagte sie genervt.
„Das hatte ich auch vor, aber durch deine kleine Versteckaktion, konnte ich ihn nicht mitnehmen. Du wirst es nicht glauben, aber ich hatte damit nicht gerechnet.“, bemerkte Josh gereizt.
„Was sollte das überhaupt? Der ist sowieso zu alt für dich.“, fuhr er fort.
„Wieso? Nach der Pleite mit Corry hab ich mir gedacht, dass ich mir lieber einen reiferen Suche.“,
bemerkte Megan.
„Ach bitte, das ist ein Footballspieler, bis der mal reif ist, bist du schon verheiratet.“, erwiderte Josh.
Sie sah ihn fragend an.
„Schau, alle Jungs die beliebt sind, sind unreif für ihr Alter. Drake hatte schon über 74 Freundinnen, aber reif ist er ganz sicherlich nicht. Er glaubt eine Ouvertüre ist was zu essen.“, sagte Josh.
Beide fingen an zu lachen.
„Da hast du mal recht.“, gab Megan zu.
Kapitel 4
Megan schaute sich einen Katalog über Staubsauger an, den sie gefunden hatte, während Josh immer noch in der Ecke saß und pfeifte.
„Wow, es gibt sehr viele verschiedene Staubsauger.“, bemerkte sie in einem gelangweilten Ton.
Josh sah zu ihr. Plötzlich bemerkte er, dass über den Schrank, an dem Megan sich anlehnte ein Luftschacht war.
„Hey, hey da ist ein Luftschacht.“, sagte Josh und deutete mit dem Zeigefinger darauf.
Megan klappte den Katalog zu, drehte sich um und sah nach oben.
„Oh ja Josh, du hast Recht das ist ein Luftschacht. Du bist ja ein schlaues Kerlchen.“, entgegnete sie ihm sarkastisch.
„Nein, ich meine du könntest reinklettern und einen Ausgang suchen. Du musst nur durch den Luftschacht in einen anderen Raum gelangen und kannst mich dann hier rausholen.“, sagte er.
„Ich soll da reinklettern.“, sagte Megan in einen angeekelten Ton.
„Wir können auch noch ein paar Stunden hier drinnen bleiben und hoffen, dass bis morgen noch jemand kommt, nur so viel ich weiß, hat der Hausmeister schon seit zwei Stunden Dienstschluss. Dann können wir die Nacht hier verbringen.“, erwiderte Josh.
„Ok ich machs.“, sagte Megan.
Die Vorstellung durch den Luftschacht zu krabbeln gefiel ihr besser, als die Vorstellung noch länger mit Josh eingesperrt zu sein.
„Hilf mir mal auf den Schrank zu kommen.“, sagte sie.
Josh hob sie hoch und sie kletterte auf den Schrank, nahm die Abdeckung und warf sie zu Boden.
„Fang auf.“, sagte Megan.
Die Abdeckung fiel Josh auf den linken Fuß. Er verzerrte sein Gesicht vor Schmerz.
„Hättest du das nicht erst sagen können und dann das Ding runterwerfen können?“, fragte Josh mit gereizter Stimme.
„Nein.“, antwortete Megan und kletterte in den Luftschacht hinein.
Man konnte sie aus dem Luftschacht hören.
„Ihh, da ist alles voller Staub.“, sagte sie.
„Ich wär ja raufgegangen, aber ich pass da nicht rein.“, sagte Josh.
„Ja und wahrscheinlich wär der Luftschacht dann auch..AHHHHHHHHHHHHHHHH!!“
Megan stieß ein lauter Schrei hervor.
„Was ist passiert Megan? Alles in Ordnung?“, rief Josh erschrocken.
„EINE SPINNE! EINE GROßE FETTE SPINNE!“, schrie sie und kletterte aus dem Luftschacht heraus.
„Was? Wegen einer Spinne machst du so einen Aufstand?“, fragte er.
„Die war riesig.“, sagte Megan.
Sie saß auf dem Schrank.
„Geh da wieder rein.“, sagte Josh.
„Nein, mich bringen da keine zehn Pferde mehr rein. Da bleib ich noch lieber ne Woche mit dir hier drinnen. Hilf mir mal runter Bubi.“, entgegnete sie ihm.
Josh half ihr vom Schrank.
Kapitel 5
Megan und Josh saßen gelangweilt am Boden.
„Wie lange sitzen wir hier schon fest?“, fragte Megan.
Josh sah auf die Uhr.
„Zwei Stunden.“, antwortete er.
„Na ja, wenigstens weißt du jetzt mal wie das ist.“, sagte Josh.
„Wie meinst du das?“, fragte sie nach.
„Du hast Drake und mich bei Mrs. Hayfer allein gelassen und du hast uns ins Baumhaus eingesperrt.“, antwortete er.
„Also erstens eingesperrt hab ihr euch selbst, ich hab euch bloß nicht rausgelassen und zweitens das war die Rache, weil ich wegen euch Bubis Jamies Party verpasst hab.“, sagte Megan.
„Und das mit Tiberius?“, fragte Josh.
„Ja das hab ich gemacht um euch zu ärgern,“, sagte sie mit einem frechen grinsen.
„Bereust du es jetzt?“, fragte er nach.
„Lass mich nachdenken NEIN!“, antwortete Megan.
„Vielen Dank auch.“, bemerkte Josh sarkastisch.
Kapitel 6
Beide saßen immer noch so gelangweilt wie eine Stunde zuvor da. Megan hatte sich wieder den Staubsaugerkatalog geschnappt und blätterte darin. Josh schaute mit da es nichts besseres zu tun gab. Plötzlich hörten sie eine Stimme von draußen.
„Josh? Bist du hier?“
Es war Drake.
„Das ist Drake!“, bemerkte Megan.
„Drake!“, rief Josh.
„Josh?“, fragte Drake erneut.
„Wieso bist du in der Schule?“, fragte Josh.
„Du wolltest doch heute zur Bandprobe, um den neuen Song anzuhören. Dad hat gesagt, dass du Megan von der Oboenstund abholst. Und deshalb bin ich hier her gekommen, um euch zu suchen.“, sagte Drake und drehte sich mehrmals um, konnte jedoch die Beiden nicht sehen.
„Wo seid ihr?“, fragte er.
„Wir sind in der Putzkammer.“, rief Megan.
„Wieso kommt er nicht raus?“, fragte er.
„Das geht nicht. Wir sitzen fest.“, antwortete Josh.
„Wieso seid ihr überhaupt da drinnen?“
„Mach einfach dir Tür auf.“, sagte Josh.
Drake öffnete die Tür.
„Danke Bruder.“, sagte Josh und klopfte ihm auf die Schulter.
„Wieso lässt sich die Tür nur von außen öffnen?“, fragte Megan.
„Ja, und woher soll man wissen, dass man sie nur von außen öffnen kann?“, entgegnete Josh.
Drake deutete auf die Tür der Putzkammer, auf der ein Schild hing. Darauf stand: „Bitte ohne Schlüssel nicht betreten! Tür lässt sich nur von außen öffnen!“
„Oh.“, bemerkte Josh.
„Man seid ihr blöd.“, sagte Drake und lachte.
Megan und Josh sahen ihn beleidigt an, doch dann wendete sich bei beiden der Blick zur Putzkammer und sie grinsten.
„Ähem Drake, in der Putzkammer lag ein Zero Gravity Poster.“, bemerkte Josh.
„Wirklich?“, fragte Drake.
„Ja, du kannst es bestimmt mitnehmen.“, entgegnete ihm Megan.
„Cool.“, sagte Drake und ging in die Putzkammer. Megan sah Josh grinsend an. Dieser nickte ihr zu und grinste auch. Megan ging zur Putkammer und schloss dir Tür.
„Ich finde es nicht.“, sagte Drake.
„Hey Leute, das ist nicht witzig. Macht die Tür wieder auf.“
„Hast du Lust auf ne Cola im Kino? Ich lade dich ein.“, sage Josh zu Megan.
„Klar.“, entgegnete sie ihm.
Sie gingen.
„Leute? Jetzt holt mich hier raus!“, rief Drake.
„Ach ja, wo ist jetzt eigentlich das Poster?“
Ende